Internationaler Tag des Waldes: Forests and Food

21. März 2025

Schon in den 1970er Jahren etablierte die FAO, die Ernährungs- und Landwirtschaftsorganisation der Vereinten Nationen, den Internationen Tag des Waldes, um ein Zeichen gegen die globale Entwaldung zu setzen. Im Jahr 2012 beschloss die Generalversammlung der Vereinten Nationen schließlich, den 21. März zum Internationalen Tag der Wälder auszurufen. An diesem Tag wird die Bedeutung von Wäldern gefeiert, das Bewusstsein dafür geschärft und dazu aufgerufen, auf lokaler, nationaler und internationaler Ebene Aktivitäten im Zusammenhang mit Wäldern und Bäumen zu organisieren. Das Thema für den Internationalen Tag der Wälder wird von der Collaborative Partnership on Forests (CPF) ausgewählt und lautet in diesem Jahr „Wälder und Ernährung“.

Das abgebildete Logo trägt die Aufschrift:  International Day of Forests - Forests and Foods

Wälder und Ernährung

Rund 30 Prozent der Erdoberfläche sind von Wald bedeckt. Wälder erfüllen eine Vielzahl an unterschiedlichen Leistungen. Sie liefern den nachwachsenden Rohstoff Holz, schützen vor Naturgefahren, filtern Wasser, reinigen die Luft, dienen als Lebensraum, bieten Raum zur Erholung sowie Entspannung und binden beziehungsweise speichern Kohlenstoff. In vielen Regionen der Welt dienen Wälder den Menschen auch als Nahrungsquelle und spielen eine wichtige Rolle für die Ernährungssicherheit. Nahrungsmittel wie Früchte, Samen, Wurzeln, Pilze und Wildfleisch werden von Wäldern bereitgestellt. Weltweit betrachtet, stellen Wälder damit die Lebensgrundlage von Millionen von Familien dar, insbesondere für indigene Völker.

Pilze, Beeren und Waldobst

In den heimischen Wäldern erfreut sich das Sammeln von Pilzen großer Beliebtheit, auch das Sammeln von Beeren und anderem Waldobst, wie zum Beispiel Edelkastanien, ist weit verbreitet. Grundsätzlich stehen Pilze, Beeren und sonstiges Waldobst im Eigentum des Waldeigentümers beziehungsweise der Waldeigentümerin.

Schränkt dieser beziehungsweise diese das Sammeln nicht ein oder verbietet dies nicht, zum Beispiel durch entsprechende Beschilderung, ist das Aneignen von Pilzen und Früchten (für den Eigenbedarf) zivilrechtlich zulässig und entgeltfrei. Dabei müssen jedoch öffentlich-rechtliche Bestimmungen, wie beispielsweise Höchstmengen pro Person und Tag, eingehalten werden. Im Forstgesetz 1975 und den Gesetzen beziehungsweise Verordnungen der Bundesländer sind hierzu verschiedene Beschränkungen oder Verbote vorgesehen.

Waldhonig

Waldhonig stellt eine wichtige Kategorie in der österreichischen Honigproduktion dar. Im Gegensatz zu Blütenhonig wird er von den Bienen aus dem so genannten Honigtau hergestellt. Dieser wird wiederum von Blattläusen, die an den Pflanzensäften von Waldbäumen saugen, ausgeschieden. Im Wirtschaftsjahr 2022/2023 wurden in Österreich rund 4.300 Tonnen Honig produziert. Schätzungen von Expertinnen und Experten gehen davon aus, dass circa die Hälfte der Honigproduktion hierzulande auf Waldhonig entfällt.

Wildbret

Unter Wildbret wird das Fleisch von freilebenden Tieren verstanden, die dem Jagdrecht unterliegen. Hierzulande stehen Wildgerichte vor allem im Herbst auf der Speisekarte. Für ausgeglichene Wald-Wild Verhältnisse in Österreichs Wäldern, ist die Jagd unerlässlich. Damit geht auch die Gewinnung von hochwertigem Fleisch einher. Im Unterschied zum Forstrecht fällt das Jagdwesen in Gesetzgebung und Vollziehung in die Kompetenz der Bundesländer. Welche Tierarten in Österreich bejagt werden dürfen, ist in den jeweiligen Jagdgesetzen der Bundesländer geregelt.

Wirtschaftliche Bedeutung in Österreich

Insgesamt ist die wirtschaftliche Bedeutung von im Wald gewonnen Nahrungsmitteln in Österreich als gering einzustufen. Die Holzproduktion ist für den größten Anteil am Produktionswert in der Forstwirtschaft verantwortlich. Weitere Informationen dazu finden sich unter anderem hier: Forstwirtschaftliche Gesamtrechnung auf nationaler Ebene.

Historische Bedeutung

Die Bedeutung der Wälder im Zusammenhang mit der Ernährung der Menschen hatte in den vergangenen Jahrhunderten hierzulande einen größeren Stellenwert. So wurden beispielsweise Schweine im Herbst zur Mast und Vieh zum Weiden in die Wälder getrieben oder auch Waldstreu sowie Futterlaub genutzt. Die Früchte der Mehlbeere (Sorbus aria) wurden zur Streckung von Mehl verwendet – wovon sich vermutlich ihr Name ableitet. Diese ökologisch wertvolle Mischbaumart ist auch der österreichische Baum des Jahres 2025.

Quelle und mehr Infos

Internationaler Tag des Waldes 2025