Steirischer Nationalpark Gesäuse wird um 113 Hektar größer

08. November 2023

Die Flächen werden von den ÖBB eingebracht. Die Regierung hat sich die Erweiterung des Nationalparks in ihr Programm geschrieben. Man stärke damit die Artenvielfalt und schütze wertvollen Naturraum, sagt Klimaschutzministerin Leonore Gewessler.

Foto auf einen Wald im Nationalpark Gesäuse.

Der obersteirische Nationalpark Gesäuse wird erweitert - 113 Hektar mehr für zur Verbesserung von Artenvielfalt und Zusammenhang der Schutzgebiete. Eingebracht werden die Flächen von den ÖBB. Die Erweiterung der österreichischen Nationalparks steht im Regierungsprogramm. Das Klimaschutzministerium schuf nun mit dem Land Steiermark die Voraussetzungen dafür, wie am Freitag bei einer Pressekonferenz mit Klimaschutzministerin Leonore Gewessler (Grüne) in Weng mitgeteilt wurde.

Der Nationalpark Gesäuse in der Steiermark ist eine der letzten groß zusammenhängenden Naturlandschaften mit wilden Wäldern und Gewässern in Mitteleuropa und zählt damit zu einem der wertvollsten Naturschätze Österreichs. Jetzt wird der Nationalpark - zu seinem 21. Geburtstag - erweitert, kündigten Gewessler, die steirischen Landesrätinnen Ursula Lackner (Umwelt) und Simone Schmiedtbauer (Agrar), ÖBB-Infrastruktur-Vorständin Judith Engel und Nationalparkdirektor Herbert Wölger im Nationalparkpavillon in Gstatterboden an.

Artenvielfalt stärken

Durch den Vertrag mit den ÖBB werden insgesamt 113 Hektar in den Nationalpark Gesäuse einbezogen. Es handelt sich dabei um zwei Gebiete im Inneren des Nationalparks: Hartelsgraben (41,4 Hektar) und Bruckstein (71,5 Hektar). Gesamt umfasst der Nationalpark rund 120 Quadratkilometer oder 12.000 Hektar. Kern sind die vor allem im mittleren Abschnitt wild tosende Enns und die südlich davon aufragenden Gesäuseberge mit legendären Wander- und Kletterzielen, wie der höchsten Erhebung des Nationalparks, dem Hochtor (2369 Meter Seehöhe). Fast die ganze Fläche befindet sich im Eigentum der Steiermärkischen Landesforste.

„Wir wissen und spüren es mittlerweile, dass sich unser Klima massiv wandelt. Hand in Hand mit der Klimakrise geht eine Biodiversitätskrise, die den Verlust von Arten bewirkt. Das müssen wir stoppen. Mit der Erweiterung des Nationalparks Gesäuse stärken wir die Artenvielfalt und schützen einen wertvollen Naturraum unseres Landes“, sagte Gewessler.

Weiße Flecke schließen

Die steirische Umweltlandesrätin Ursula Lackner (SPÖ) sagte, der Nationalpark biete vielen hier lebenden Arten aus dem Pflanzen- oder Tierreich sicheres Überleben. Damit bildeten sie den Grundstein für ein funktionierendes Ökosystem und eine gesunde Lebensgrundlage für uns Menschen. Bereits jetzt sind 46 Prozent der gesamten steirischen Landesfläche geschützt - mit der Erweiterung des Nationalparks kommen weitere wichtige Flächen dazu.“

Die neue Agrarlandesrätin Simone Schmiedtbauer (ÖVP) freute sich, dass „durch die behutsame, naturnahe Nutzung der Wälder durch die steirischen Landesforste wird hier ein wahres Naturdenkmal erhalten und geschützt.“ ÖBB-Infrastruktur-Vorständin Judith Engel erklärte unter anderem, mit diesen rund 113 Hektar der ÖBB-Infrastruktur AG weise der Nationalpark nun keine „weißen Flecken“ mehr auf. Die Maßnahme stärke auch den Status der ÖBB als umweltfreundlichstes Unternehmen.

Nationalparkdirektor Herbert Wölger sagte: „Wir sind unglaublich froh, nach Jahren des Bemühens das gegenseitige Vertrauen gefunden zu haben, um diese weißen Flecken im Inneren des Nationalparks zu schließen.“ (APA)

Quelle

Die Presse, 27.10.2023