AMooRe – Austrian Moor Restoration

24. März 2023

Das EU-Life Projekt „AMooRe – Austrian Moor Restoration“ widmet sich in den nächsten zehn Jahren dem Schutz, der Revitalisierung und dem Monitoring dieser wichtigen Flächen. Dafür werden insgesamt mehr als 44,2 Millionen Euro investiert. Das Projekt wird gemeinschaftlich von den Bundesländern Tirol, Niederösterreich, Oberösterreich, Steiermark und Vorarlberg eingereicht.

Foto Moor
  • Projekt „AMooRe“: Fünf Bundesländer, zehn Jahre und mehr als 44 Millionen Euro
  • Revitalisierung, Monitoring und Schutz von Moorflächen als Beitrag zu Biodiversität und Klimaschutz
  • Österreichische und Tiroler Moorschutzstrategie gehen Hand in Hand
  • Moore: großer Einfluss auf regionales Klima und wichtiger Lebensraum seltener Tier- und Pflanzenarten

30 Prozent des weltweiten erdgebundenen Kohlenstoffs werden in Mooren gespeichert – und das obwohl sie nur rund drei Prozent der Erdoberfläche bedecken. Damit binden Moore weltweit betrachtet doppelt so viel CO2 wie alle Wälder zusammen. Sind Moore intakt haben sie eine regulierende Wirkung im Wasser- und Nährstoffhaushalt und leisten durch ihre kühlende Verdunstungswirkung einen wichtigen Beitrag im Zusammenhang mit dem lokalen und regionalen Klima. Zudem sind Moore und Torfböden Lebensraum zahlreicher seltener Tier- und Pflanzenarten.

Das EU-Life Projekt „AMooRe – Austrian Moor Restoration“ verschreibt sich in den kommenden zehn Jahren dem Schutz, der Revitalisierung und dem Monitoring dieser wichtigen Flächen. Dafür werden insgesamt mehr als 44,2 Millionen Euro investiert. Das Projekt wird gemeinschaftlich von den Bundesländern Tirol, Niederösterreich, Oberösterreich, Steiermark und Vorarlberg eingereicht. Der Landesanteil für Tirol beträgt inklusive EU-Fördermitteln 2,3 Millionen Euro.

„Leider wurden Moore über viele Jahrhunderte als wertlos betrachtet und unter enormer Kraftanstrengung vielerorts trockengelegt, um sie als landwirtschaftliche Fläche oder Siedlungsraum zu nutzen. Heute wissen wir es besser und müssen nun alles daransetzen, Moore zu revitalisieren und noch vorhandene Flächen zu schützen“, so Naturschutzlandesrat René Zumtobel.

Schutzstrategie für mehr als 26.000 Hektar Moore

Im Gegensatz zum positiven Effekt auf Umwelt und Klima von intakten Mooren, haben trockengelegte Moore weitreichende negative Folgen: Kommt der Torf mit Luft in Berührung, wird ein Zersetzungsprozess angeregt und dadurch größere Mengen CO2 freigesetzt. Rund 3.000 Moorflächen auf insgesamt 26.600 Hektar – das entspricht rund 40 Mal der Fläche des Achensees - gibt es aktuell noch in Österreich, diese gilt es nun entsprechend zu überwachen bzw. dort, wo gestörte Wasserhaushalte nachgewiesen wurden, zu revitalisieren.

„Die Österreichische Moorschutzstrategie 2030+ und das Maßnahmenkonzept ,Tiroler-Moorschutzstrategie‘ gehen Hand in Hand und haben sich dem Schutz, der Erhaltung und  der Wiederherstellung dieses wertvollen Lebensraums verschrieben“, so LR Zumtobel. Seit 2021 wurden beispielsweise bereits die vorhandenen Daten über Tirols Moore überprüft und ergänzt und Revitalisierungsmaßnahmen an sieben Moorstandorten in den Bezirken Kufstein (Haslacher Moor, Lindenmoos), Kitzbühel (Hahnenboden, Schwarzsee, Schwentling und Schwemm) und Landeck (Piller Sattel) durchgeführt. Für fünf weitere Moorstandorte sind bereits Revitalisierungsmaßnahmen geplant.

„AMooRe“ sichert Revitalisierungsprojekte und Monitoring bis 2034

Das EU-LIFE-Projekt „AMooRe“, das nun von den fünf genannten Bundesländern eingereicht werden soll und auch von zwei Bundesministerien (BMK und BML) finanziell unterstützt wird, stellt sicher, dass bereits laufende Revitalisierungsmaßnahmen und Monitoringprojekte fortgesetzt werden können und ein zusätzlicher Fokus auf Bewusstseinsbildung und BesucherInnenlenkung gelegt werden kann.

Neben der Wiederherstellung von gestörten Wasserhaushalten durch den Rückbau bestehender Entwässserungsgräben fallen auch Gehölzentfernung und Weidemanagement-Maßnahmen in die Revitalisierungsbemühungen. Zudem sollen mit den Mitteln für die Natura 2000-Gebiete „Sinesbrunn“ (Bezirk Imst) und „Schwemm“ (Bezirk Kitzbühel) Maßnahmenpläne für das künftige Gebietsmanagement erstellt werden.

Quelle

Land Tirol Pressemitteilung vom 23.03.2023