Jahrhundertprojekt „Naturpark Salzachauen“ wird umgesetzt
Vor den Toren der Stadt Salzburg wird nun die Vision des Naturparks Salzachauen auf einer Fläche von acht Quadratkilometern realisiert. In den vergangenen Jahren wurde bereits die Weitwörther Au auf einer Fläche von drei Quadratkilometern renaturiert. Das Gesamtprojekt wird gemeinsam von Land, Bund und EU finanziert.
Verhandlungen seit über zehn Jahren
Der Ankauf der Antheringer Au ist eine historische Chance, seit über zehn Jahren laufen die Verhandlungen mit dem Grundeigentümer, die vor kurzem positiv abgeschlossen werden konnten. Der Kaufpreis von 35,6 Millionen Euro (37,3 Millionen Euro inkl. Nebenkosten wie Grunderwerbsteuer etc.) wurde durch ein vom Bund im Jahr 2009 beauftragtes und 2019 vom Land aktualisiertes Gutachten vorgegeben und durch ein zweites Gutachten bestätigt. 23 Millionen für den Kauf der Flächen werden vom Resilienzfonds der EU übernommen.
Renaturierung und Hochwasserschutz
Mit dem Ankauf der über 520 Hektar ist jetzt die komplette Umsetzung des bereits seit Jahrzehnten bestehenden Projektes „Naturpark Salzachauen“ möglich. Dieses besteht im Bereich der Antheringer Au aus zwei Teilen. Auf einem Drittel der Fläche wird der Bundeswasserbau die Salzach um 11 Millionen Euro aufweiten und renaturieren sowie gleichzeitig Maßnahmen zum Hochwasserschutz umsetzen. Die Salzach bekommt durch eine Aufweitung Retentionsflächen für den Hochwasserschutz und Geschiebe für die Sohlstabilisierung, womit ein wichtiger Beitrag für die Sicherheit der Menschen an der unteren Salzach geleistet werden kann.
EU-Life Projekt und Naherholungsgebiet entstehen
Auf zwei Drittel des Gebietes werden Naturschutzmaßnahmen im Rahmen eines geplanten EU-Life-Projekts im Umfang von 10 Millionen Euro gesetzt, bei dem sich EU und Land Salzburg die Kosten im Verhältnis von 60 zu 40 Prozent aufteilen. Hier wird die Au großflächig abgesenkt, alte Nebenarme an den Fluss angebunden und der Fluss aufgeweitet. Dazu kommen noch neue Stillgewässer und die Umwandlung standortfremder Waldbestände in natürliche Auwälder. Parallel dazu wird die Au als Erholungsraum für die Salzburger Bevölkerung mit attraktiven Besuchereinrichtungen wie Aussichtskanzeln, Infopoints und einem Besucherzentrum gestaltet.
Die Renaturierung der Antheringer Au im Überblick
- Flussbauliche Sanierung bringt Beschleunigung der Sohlstabilisierung und Minderung des Hochwasser-Risikos durch Ausbau der bestehenden Ufersicherung, Neuschaffung eines Nebenarms und Wiederanbindung von Seitenarmen. Schaffung eines „Naturfluss-Systems“ zur eigendynamischen Entwicklung.
- 500 Hektar artenreicher Naturwald entstehen durch Absenkung der Au, Umwandlung standortfremder Waldbestände in natürliche Auwälder und Schaffung zahlreicher neuer Augewässer als Lebensraum für seltene Arten.
- Nachhaltige und effektive CO2-Bindung in wiedervernässten Auwäldern.
- Attraktive Besuchereinrichtungen wie Aussichtskanzeln, Infopoints und ein Besucherzentrum.
- Kosten für den Ankauf: 37 Millionen Euro. Davon übernimmt 23 Millionen der Resilienzfonds der EU.
- Kosten Aufweitung Salzach/Hochwasserschutz: 11 Millionen - werden vom Bund getragen.
- Kosten Renaturierung/Naturschutzmaßnahmen: 10 Millionen Euro, hier ist ein EU-Life-Projekt - wie bei der Weitwörther Au - geplant, bei dem 60 Prozent von der EU kofinanziert werden. Der Anteil des Landes Salzburg beläuft sich hierbei auf 40 Prozent und ist über den Naturschutzfonds abgedeckt.