Lungau setzt auf insektenfreundliches Licht

04. Oktober 2021

Weil Lichtverschmutzung und Artensterben unmittelbar zusammenhängen, setzt die Modellregion Biosphärenpark Lungau jetzt auf sparsame Straßenbeleuchtung und verwendet dabei spezielle Lampen, die besonders insektenfreundliches Licht abstrahlen.

Foto Wassertropfen auf Halm

Insekten, die bis zur Erschöpfung rund um grelle Straßenlaternen kreisen und schließlich dort verenden, sollen im Lungau künftig der Vergangenheit angehören. Der Biosphärenpark will durch richtige und effiziente Beleuchtung nun dem Insektensterben Einhalt gebieten.

Kaltweißes Licht für Insektensterben mitverantwortlich

Das Farbspektrum des Lichts herkömmlicher Beleuchtungskörper ist zu groß und zieht daher viele verschiedene Insektenarten wie Schmetterlinge und Nachtfalter an. Dadurch nimmt der Insektenbestand sehr stark ab, schildert Lichtexperte Othmar Ortner vom Biosphärenpark Lungau.

Auch in St. Andrä (Lungau) hat man zu Testzwecken nun eine Straßenlaterne auf „PC amber“-LED-Technik umgerüstet. Deren warmes orangefarbene Licht wird nicht nach oben abgegeben und ist gut geeignet für Wohngebiete und kleinere Ortschaften. Es schont Insekten und spendet dennoch ausreichend Licht für Fußgänger und Autolenker. Auch an den Hauptstraßen wird nach und nach auf LED-Technik umgerüstet und die Farbtemperatur auf 3.000 bis 2.800 Kelvin reduziert.

Landesstraßen und Ortsgebiete umgerüstet

„Wir haben mit einigen Gemeinden schon große Fortschritte machen können: Zum Beispiel in Tamsweg (Lungau) haben wir eine Landesstraße neu ausgerüstet, und auch in Mauterndorf (Lungau) und St. Andrä“, sagte Ortner. LED-Licht lasse sich um ein Vielfaches genauer lenken, dadurch könne auch die Anschlussleistung der Leuchte geringer ausfallen und es werde um ein Drittel bis zur Hälfte weniger Strom verbraucht, so Ortner.

Erhebliche Energieersparnis für Gemeinden

Der richtige Umgang mit Licht hat eine riesige Bedeutung für den Energieverbrauch und den Artenschutz, ergänzte der Leiter des Biosphärenparks, Markus Schaflechner und rät, auf überflüssige Beleuchtung, wann immer es möglich ist, zu verzichten.

Links

Dark Sky Projekt Lungau

Quelle

ORF Salzburg vom 02.10.2021