Projekt Naturnachtgebiet

08. August 2023

Der dunkle Nachthimmel im Dreiländereck zwischen Steiermark, Niederösterreich und Oberösterreich

Das Gebiet zwischen den Haller Mauern im Westen, den Gipfeln des Gesäuses und dem Ötscher im Osten zählt nicht nur zu den landschaftlich attraktivsten Regionen Österreichs, sondern auch die Besonderheiten im Bereich der Artenvielfalt und Lebensräume, brauchen einen Vergleich nicht scheuen. Die hohe gesellschaftliche Relevanz dieses Gebiets wird durch eine Reihe an Schutzgebieten unterstrichen. Eine Einzigartigkeit, die oftmals im Hintergrund steht, ist der dunkle Nachthimmel, der in klaren Nächten von Millionen Sternen und Himmelsphänomenen geprägt ist.

Foto Mann mit Stirnlampe

Das Dreiländereck zwischen Steiermark, Niederösterreich und Oberösterreich zählt zu jenen Regionen in Europa, in denen der Nachthimmel noch in seiner Ursprünglichkeit besteht und zu beobachten ist.

Die aktuell als „Lichtverschmutzung“ breit diskutierte vom Menschen verursachte Aufhellung des Nachthimmels schmälert nicht nur die Qualität des Sternenhimmels, sondern hat weitreichende Auswirkungen auf nachtaktive Lebewesen und auch das menschliche Wohlbefinden.

Infos zum Projekt

Eine Kooperation zwischen den Nationalparken Kalkalpen und Gesäuse, dem Wildnisgebiet Dürrenstein-Lassingtal und den Naturparken Steirische Eisenwurzen, Niederösterreichische Eisenwurzen und Ötscher-Tormäuer hat sich zum Ziel gesetzt, dem Nachthimmel den Stellenwert zu verleihen, den er verdient. Ziel des geplanten Vorhabens ist es, die Einrichtung eines bundesländerübergreifenden Naturnachtgebietes, vorzubereiten.

Ziel des geplanten Vorhabens ist es, die Einrichtung eines bundesländerübergreifenden Naturnachtgebietes,vorbereiten. Zunächst werden im Projektgebiet Messungen zur Nachthimmelsqualität von Expert:innen der Universität Wien vorgenommen bzw. weitergeführt. Zum Einsatz kommen stationäre als auch mobile Messmethoden. Die erhobenen Daten bilden die Basis für Vorschläge zu möglichen und geeigneten Kategorien von Naturnachtgebieten. Parallel dazu wird mit allen im Gebiet liegenden 20 Gemeinden Kontakt aufgenommen. In Gesprächen und bei Veranstaltungen mit Gemeindevertreter: innen und Bürger:innen soll Information ausgetauscht und an einem gemeinsamen Weg und Entscheidungsgrundlagen gearbeitet werden, um den einzigartigen Naturnachthimmel zu bewahren. Für interessierte Gemeinden sollen bei Projektende detaillierte Lichtmanagementpläne vorliegen.

Warum ist es wichtig sich mit dem Thema Naturnacht zu beschäftigen?

  • Energieeinsparmaßnahmen → Der reduzierte Einsatz künstlicher Lichtquellen trägt dazu bei, Energie zu sparen. Durch die Verwendung von optimierten Beleuchtungsquellen oder durch das Reduzieren der Beleuchtung in Bereichen, die nicht genutzt werden, können wir Energie und Geld sparen.
  • Gesundheitliche Auswirkungen → Eine übermäßige Beleuchtung kann zu Schlafstörungen und anderen gesundheitlichen Problemen führen. Durch die Reduzierung von Licht können wir dazu beitragen, die Gesundheit von uns selbst und anderen zu verbessern.
  • Auswirkungen auf die Tierwelt → Lichtverschmutzung kann auch negative Auswirkungen auf die Tierwelt haben, insbesondere auf nachtaktive Tiere wie Fledermäuse, Eulen, Zugvögel und andere. Durch die Reduzierung von menschlichen Lichtquellen können wir dazu beitragen, die negativen Auswirkungen auf die Tierwelt zu minimieren.

Trägerschaft des Projektes

Die Trägerschaft des Projektes liegt beim Natur- und UNESCO Global Geopark Steirische Eisenwurzen, der die größte Fläche im Projektgebiet einnimmt und die anderen beteiligten Parks (Nationalpark GesäuseNationalpark KalkalpenNaturpark Ötscher-TormäuerNaturpark Niederösterreichische EisenwurzenWildnisgebiet Dürrenstein-Lassingtal) miteinander verbindet, sodass sie gemeinsam das größte zusammenhängende Naturnachtgebiet der Ostalpen bilden könnten. Finanziert wird das Projekt von der Europäischen Union, dem Bundesministerium für Klimaschutz, Umwelt, Energie, Mobilität, Innovation und Technologie sowie vom Bundesministerium für Landwirtschaft, Regionen und Tourismus.

Kontaktdaten Steiermark

Natur- und Geopark Steirische Eisenwurzen; Lisa Kniewasser; Telefon +43 3632 7714, Email l.kniewasser@eisenwurzen.com 

Kontaktdaten Oberösterreich

Nationalpark Kalkalpen; Josef Forstinger; Telefon +43 7584 3951; Email josef.forstinger@kalkalpen.at

Kontaktdaten Niederösterreich

Naturpark Ötscher-Tormäuer; Katja Weirer; Telefon +43 2728 21100; Email kw@naturpark-oetscher.at

Quelle

Nationalpark OÖ Kalkalpen (letzter Zugriff am 8.8.2023)