40 Jahre Ramsar Konvention in Österreich

14. September 2023

Anlässlich des 40. Jubiläums der Ramsar-Konvention in Österreich fand am 12. September 2023 eine Festveranstaltung statt. 

„Ramsar“ ist heuer in aller Munde, denn Österreich feiert seine 40-jährige Mitgliedschaft beim globalen Abkommen zum Schutz der Feuchtgebiete. Der Schutz dieser Ökosysteme hat aufgrund ihrer vielfältigen Leistungen für den Klimaschutz und die Klimawandelanpassung heute größere Bedeutung denn je – nicht nur für unser Trinkwasser, sondern auch für den Hochwasserschutz und das Klima.

Zur Feier der 40 Jahre Ramsar Konvention in Österreich lud Herr Bundesminister Norbert Totschnig im Marmorsaal im Regierungsgebäude ein.

Zu diesem Anlass lud das Bundesministerium für Land- und Forstwirtschaft, Regionen und Wasserwirtschaft zu einer Festveranstaltung, um gemeinsam mit zahlreichen Ramsar-Akteurinnen und –Akteuren die letzten 40 Jahre Revue passieren zu lassen und einen Blick auf neue Vorhaben zum Erhalt unserer Feuchtgebiete zu werfen.

70 Teilnehmerinnen und Teilnehmer feierten im Marmorsaal des BMLnicht nur das heurige Jubiläum, sondern auch die Veröffentlichung der neuen „Auenstrategie für Österreich 2030+“. Feuchtgebiete, wie Auwälder und Überschwemmungswiesen, können sehr effizient Wasser aufnehmen und dadurch Hochwasserspitzen mildern. Die Strategie ist daher ein Zukunftswerk für den ökologischen Hochwasserschutz und das Produkt eines langen Überarbeitungs- und Konsultationsprozesses mit Vertretungen der Wasser-, Land- und Forstwirtschaft sowie des Naturschutzes. Mit Hilfe dieses strategischen Handlungsleitfadens werden die noch vorhandenen Auen in Österreich erhalten und, wo möglich, verbessert.

Bundesminister Norbert Totschnig war erfreut, bei der Veranstaltung die Ramsar-Generalsekretärin Dr. Musonda Mumba sowie die neue Vertreterin Europas beim Ramsar-Sekretariat Dr. Lafaye-Micheaux begrüßen zu dürfen, und betonte die Wichtigkeit der internationalen Kooperation beim Schutz von Feuchtgebieten. Österreich ist in diesem Sinne Teil der Trilateralen Ramsar-Plattform zum grenzüberschreitenden Ramsar-Gebiet „Donau-March-Thaya“ mit der Slowakei und der Tschechischen Republik – eine Plattform mit internationaler Vorbildwirkung.

Auch auf nationaler Ebene ist Österreich sehr engagiert in der feuchtgebietsbezogenen Zusammenarbeit. Der neue Vorstand der Bundesforste DI Andreas Gruber berichtete im Rahmen des Events über die jahrzehntelangen Bemühungen seiner Organisation, Feuchtgebiete und ihre Funktionen zu schützen - zehn der österreichischen Ramsar-Gebiete befinden sich auf Flächen der ÖBf. Gemeinsam mit dem BML wurden heuer auch die beiden Broschüren „Aktiv für Auen“ und „Aktiv für Moore“ neu aufgelegt.

Gegründet als Übereinkommen für den Schutz der Lebensräume von Wasser- und Watvögeln, hat sich die Konvention bald zu einem umfassenden Instrumentarium zum Schutz von Wasserlebensräumen aller Art entwickelt. Mittlerweile haben 172 Vertragsstaaten weltweit das Übereinkommen unterzeichnet und Feuchtgebiete internationaler Bedeutung ausgewiesen – kurz „Ramsar-Gebiete“Österreich besitzt mittlerweile 24 dieser Gebiete, das letzte wurde im heurigen Jubiläumsjahr ernannt. Der „Moor-, Bruchwald- und Seenlandschaft Lendspitz Maiernigg“ bei Klagenfurt in Kärnten wurde im Zuge der Veranstaltung das Ramsar-Diplom vom Sekretariat der Konvention überreicht.

Mit einem Blick in die Zukunft zum Feuchtgebietsschutz kam die Veranstaltung zu einem Abschluss. Mag. Georg Frank, Generalsekretär von DANUBEPARKS stellte die neue Ramsar Regional Initiative (RRI) Danube WILDisland vor – eine Initiative von 9 Donau-Staaten, um die ökologische Konnektivität entlang der Donau und die transnationale Zusammenarbeit zu stärken. Die neue RRI soll bei der nächsten Ramsar-Vertragsstaatenkonferenz COP15 im Jahr 2025 in Simbabwe offiziell anerkannt werden.

Quelle und mehr Information

BML  (letzter Zugriff am 14.09.2023)