Erläuterung der Bewertungsmethode

Um die Nachhaltigkeit der eigenen Jagdausübung beurteilen zu können, sind "Messwerkzeuge" für die Bewertung erforderlich. Dafür wurde ein Bewertungssystem geschaffen. Dieses besteht aus einem hierarchisch aufgebauten Satz von Prinzipien, Kriterien und Indikatoren mit Wertungsschemata. Die Auflösung in Prinzipien, Kriterien und Indikatoren ist ein moderner Weg, sich der Jagd im Sinne der Nachhaltigkeit weitgehend objektiv und nachvollziehbar zu nähern. Der Begriff "nachhaltige Jagd" soll inhaltlich konkretisiert und mit Leben erfüllt werden. 

Foto Hirschkampf

Das Bewertungssets kann auf das eigene Jagdgebiet angewendet werden, aber auch auf größere räumliche Bezugseinheiten (z. B. Hegegemeinschaft). Die interaktive Selbstbewertung soll alle mit der Jagd befassten Personen darin unterstützen:

  • die Nachhaltigkeit der eigenen Jagdpraxis zu überprüfen;
  • individuelle Stärken und Schwächen zu erkennen;
  • Nachhaltigkeitsdefizite und Handlungsbedarf festzustellen;
  • jagdliche Maßnahmen zur Optimierung der Nachhaltigkeit abzuleiten;
  • die Wirksamkeit von Maßnahmen zur Umsetzung von Nachhaltigkeitsanforderungen zu bewerten;
  • Veränderungen im Nachhaltigkeitsniveau im Zeitverlauf zu erkennen sowie
  • Vergleiche mit anderen Jagdgebieten ermöglichen.

Nachhaltigkeit im umfassenden Sinn

Die Nutzung der Wildtiere sowie ihrer Lebensräumen erfolgt in einer dauerhaft ökologisch tragfähigen, langfristig ökonomisch ertragsfähigen und sozio-kulturell verträglichen Weise. Für alle zukünftigen Generationen ist eine qualitativ gleichwertige Ressourcenbasis gewährleistet. Um eine "nachhaltige Jagd" umfassend zu betrachten, werden die Prinzipien, Kriterien und Indikatoren den drei Bereichen der ökologischen, ökonomischen und sozio-kulturellen Nachhaltigkeit zugeordnet. Diese Gliederung nach den "drei Säulen" der Nachhaltigkeit entspricht dem internationalen Standard.

Das Bewertungsset ist vor allem auf mittel- und westeuropäische Länder mit Revierjagdsystem abgestimmt. Das Set der Prinzipien und die Bewertungsmethodik sind aber auch auf nicht-europäische Verhältnisse sowie auf andere Jagdsysteme anwendbar. Durch entsprechende Abänderung können auch die Kriterien und Indikatoren an andere naturräumliche und jagdrechtliche Ausgangssituationen angepasst werden.